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AUSGANGSSPERRE: GANZ BALI VERSTUMMT

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Bali feiert den Neujahrstag. Anders als wir es je erlebt haben: Um Mitternacht gehen die Lichter aus. Eine ganze Insel verstummt. Keine Rakete, kein Mitternachtswalzer. Nyepi, wie die Balinesen diesen Tag nennen, ist der höchste hinduistische Feiertag in Bali.

Das Datum des lunaren Festes variiert, die Sitten bleiben die gleichen: Die totale Ausgangssperre wird am „Tag der Stille“ verhängt. 24 Stunden darf niemand auf die Straßen gehen. Das gilt für jedermann, auch für Touristen. Wie ernstzunehmend diese Tradition ist, wird klar, wenn sogar der internationale Flughafen Denpasar für 24 Stunden den Betrieb einstellt. Auch der Luftraum über Bali wird komplett gesperrt. TV- und Radiosender senden kein Programm. Die Insel versinkt in absolute Dunkelheit, denn kein einziger Lichtstrahl darf nach draußen fallen. Die Türen und Fenster müssen geschlossen bleiben.  Garküchen und fliegende Händler verschwinden vom Straßenrand. Keine qualmenden Lastwagen und knatternde Motorroller sind zu hören. Telefonieren ist untersagt. Wer es heimlich tut, sollte flüsternd unter der Bettdecke liegen. Oder es einfach bleiben lassen. Denn wer erwischt wird, muss mit einer saftigen Strafe, einem Besuch im Gefängnis und dem Befall der Dämonen rechnen. Schließlich fliegen die bösen Geister am Neujahrstag über die Insel. Weil es aber den Anschein macht, dass auf Bali keine Menschenseele zu finden ist, so besagt es der Mythos, ziehen sie sich zurück und suchen sich andere Ziele, um ihr Unwesen zu treiben. Sie kehren erst am nächsten Tag nach Neumond während der Tag-und-Nacht Gleiche im Frühling wieder. Und so wird im kommenden Jahr am 28. März Bali erneut verstummen.

Vielleicht werde auch ich im nächstes Jahr den indonesischen Neujahrstag in totaler Stille erleben, doch dieses Mal habe ich mit Emilian das Weite gesucht: Die Gili Islands.

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