Langsam dämmert es mir: In weniger als zwei Wochen steige ich bepackt mit einem Rucksack und Emilian an einer Hand in den Flieger und lasse 9.127,30 km hinter mir. Unser Abenteuer startet in Japan und wird uns weiter nach Süd Korea, Thailand und Indonesien führen. Soviel steht fest. Mehr allerdings nicht.
Am 23. Dezember 2015 habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und für meinen Sohn und mich die Flüge Wien-Tokyo-Bangkok gebucht und das Visa für Indonesien beantragt. Anstoß war der Road Trip, den ich im Oktober gemeinsam mit Emilian durch Deutschland, Belgien, Holland und Tschechien gemacht habe. Geplant war damals eigentlich nur ein Besuch in München und Frankfurt. Doch sehr schnell war klar, Wien kann warten. Ich habe mich auf ein Abenteuer eingelassen ohne zu wissen, was passieren wird. Der Blick auf die Landkarte hat uns schließlich nach Antwerpen, Gent, Brügge und dann weiter nach Rotterdam, Den Haag, Amsterdam, Hannover, Berlin und Prag geführt. Die Tatsache, dass ich mit einem sehr entspannten und lebenslustigen Kind (Randnotiz: Er kann auch anders!) gesegnet bin, kann ich nicht genug schätzen. Denn alleine mit einem 2,5 jährigen Kind zu reisen, kann verdammt anstrengend und nervenaufreibend sein. Auch ich bin das ein oder andere Mal an meine Grenzen gestoßen.
Auch dieses Mal schrecken einige Personen auf und wollen mich von unserer Asien-Reise abbringen: Viel zu gefährlich. Viel zu anstrengend. Viel zu viele Zeitzonen. Viel zu viel ALLES. Doch ich frage mich: Wovor wollt ihr mich genau abhalten? Das soll nicht heißen, dass ich mir keine Gedanken mache und davon ausgehe, dass jeder Tag ein sonniger wird. Doch wer kann schon ausschließlich gute Tage verzeichnen – ob im Alltag oder im Urlaub. Es hat mich bereits nach dem Road Trip verwirrt, dass Leute mich für meinen Mut, alleine mit meinem Sohn von Stadt zu Stadt zu reisen, bewundert haben. Während meiner Abwesenheit bezeichnete man mich auch gerne mal als unverantwortlich. Verstehen tue ich es bis heute nicht. Die Kunst ist es doch, dass man beim Reisen lernt, was man wirklich entdecken will. Und was in meinem Fall mit Kind zumutbar ist. Und mein Kind kennt niemand besser als ich. Der Philosoph und Schriftsteller Alain de Botton sprach in einem Interview von „Kulturschuld“, der eine natürliche und spontanere und somit lebensverändernde Herangehensweise an das Reisen verhindert. Dem kann ich nur zustimmen, denn Viele verreisen um angesehen zu werden und rennen schlichtweg von einer Sehenswürdigkeit zur Nächsten. Hauptsache abgehakt. Dabei stellen sie sich gar nicht die Frage, ob es sie überhaupt interessiert. Einfach nur sein, das Geheimnis des Reisens?
Zwei Wochen vor Abflug weiß ich nicht im geringsten, was wir in Japan machen und besichtigen wollen, wo wir in Thailand am Strand Sandburgen bauen werden, welche Fluglinie uns nach Bali bringt, welches Yoga Retreat mit Kind geeignet ist und ob wir womöglich noch einen Abstecher nach Hong Kong (meine Lieblingsstadt, die ich drei Jahre mein zu Hause nennen durfte) oder Sydney machen. Und das ist gut so. Ich habe eine innere Ruhe und bin im Wissen, dass die kommenden Monate eine Bereicherung werden, die mein Milli-Bub und mich noch mehr verbinden werden.
Ich freue mich euch auf unser Abenteuer mitzunehmen und euch mit einem Travel Diary am Laufenden zu halten. T -12! Lasst uns das neue Jahr begrüßen: HAPPY NEW YEAR! Ich wünsche euch einen fabelhaften Start ins neue Jahr.
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PS: Wer sich mit seinen Asien-Geheimtipps nicht zurückhalten kann, ich freue mich natürlich riesig über eure Erfahrungsberichte und Insider-Tipps.