In München beginnt dieses Wochenende wieder der ganz normale Wahnsinn: Das größte und bekannteste Volksfest der Welt – das Oktoberfest. Der eine freut sich das ganze Jahr auf diese Maß-volle und Hendl-lastige Zeit, der andere kann den Biergestank auf der Münchner Theresienwiese auf den Tod nicht ausstehen. Obwohl ich nicht der allergrößte Fan von Menschenmassen und Bier in Literkrügen bin, hat es mich in den letzten Jahren dann doch immer wieder auf die Wiesn verschlagen. Ein Besuch ist eben doch ein lustiges Erlebnis – vorausgesetzt man kennt die besten Plätze und Ecken auf und außerhalb der Theresienwiese. Also habe ich für alle reiselustigen Dirndl-LiebhaberInnen einen persönlichen Weekend-Guide zum liebsten Fest der Bayern erstellt.
Die Übernachtung: Nur wenige Schritte von der Theresienwiese entfernt gelegen ist das Bold Hotel eine stilvolle und schöne Location zum Übernachten oder vielmehr zum „Auskatern“. Egal, ob Standardzimmer oder Deluxe Apartment – alle Räume sind ganz im Stile des lean luxury Konzepts hell, freundlich und stylisch designed. Wer ein wenig mehr Abstand zum Trubel des Festes haben will, kann sich auch im angesagten Boutique Hotel The Flushing Meadows einmieten. Das nur 16 Zimmer umfassende Hotel im Glockenbachviertel ist nicht zuletzt durch die individuell designten Zimmer und die gemütliche Hotelbar mit Blick über die Stadt ein Instagram tauglicher München Hot-Spot. Meine zwei absoluten Favorits bleiben trotzdem das sehr nette Boutique Hotel Cortiina oder das Sofitel Munich Bayerpost mit den gemütlichsten Betten der Welt.
Der Wiesn-Tag: Die Theresienwiese ist riesig – 16 große Zelte der wichtigsten Brauereien, daneben kleine Stände, Biergärten, Fahrgeschäfte und andere Rummel-Attraktionen. Ich bevorzuge das Oktoberfest schon tagsüber zu besuchen und einfach über das Gelände zu bummeln. Mutige fahren dann Fünfer-Looping oder lassen sich von Fahrgeschäften wie dem „Frisbee“ und „Sky Fall“ durchwirbeln. Andere besuchen den Flohzirkus und drehen eine Runde mit dem Riesenrad. Wer mit Kindern unterwegs ist, wird sich vermutlich auf der Wildwasserbahn, der Münchner Rutschn oder beim Autodrom wiederfinden. Wenn das Spaß-Programm abgeschlossen ist, setze ich mich nachmittags gerne in den Biergarten der Käfer Wiesn-Schenke. Neben Bier gibt es hier nämlich auch eine gute Weinauswahl und den besten Kaiserschmarren des Festes. Für ein saftiges Wiesn-Hendl ohne schlechtes Gewissen und Tierquälerei sollte man zur Ammer-Hühnerbratern gehen, denn hier gibt es saftige Hendl in Bioqualität. Vegetarier werden übrigens auch bei frischen Gerichten aus regionalen Zutaten satt. Abends gehe ich eigentlich immer ins Schützen-Festzelt zum Feiern. Hier ist die Stimmung super, das Publikum entspannt, der gelb-grüne „Himmel“ immer eine tolle Kulisse und die Schnapsbar ein Ort der Vernichtung. Im Anschluss kehre ich wieder zurück ins Käfer-Zelt oder mache einen Zwischenstopp im Kuffler-Weinzelt wo man sich mit Veltliner, Riesling & Co. auch einen beschwingten Abend machen kann.
Die After Wiesn-Party: Nach der Wiesn ist vor der Party. Zumindest für jene, die noch nicht über den Durst getrunken haben. Sehr gut feiert man nach dem Schließen der Zelte noch im HEART am Lenbachplatz weiter. Während des Oktoberfestes jeden Abend After-Partys statt, bei denen bunt gemischt von R´n`B und House bis zu HipHop alles gespielt wird. Wenn man in einer größeren Gruppe unterwegs ist, empfiehlt es sich vorab einen Tisch zu reservieren. Ihr werdet dann auch gleich von einem Shuttle direkt an der Theresienwiese abgeholt und bekommt einen Welcome Drink aufs Haus. Und… pssst! Wenn einen noch einmal der Hunger packen sollte, kann man sich eine Nachtplatte mit zünftigen Schmankerln bestellen. Wer nicht in einem Club landen will, unterhaltet sich einfach mit Wiesn-Besuchern, denn es gibt immer Alternativ-Programme wie die unzähligen „Secret Raves.“
Brunchen am Tag danach: Der Kater nach so einer durchgefeierten Nacht ist eigentlich immer am nächsten Tag mit von der Partie. Da hilft dann nur noch ein ordentliches Frühstück. Am liebsten gehe ich dann ins Restaurant EMIKO im Louis Hotel zum Brunch. In dem direkt am Viktualienmarkt gelegenen Hotel gibt es am Wochenende bis 14 Uhr (Mo-Fr bis 11h) ein richtig gutes Buffet, das auch zahlreiche vegetarische und vegane Optionen bereithält. Neben warmen Spezialitäten wie verschiedenen Pancake-Variationen, zünftigen Weißwürsten und Bio-Eierspeisen, findet man hier vor allem regionale Produkte vom Viktualienmarkt wie beispielsweise würzige Käse vom Tölzer Kasladen. Vegane Speisen wie Cous Cous-Salate, verschiedene Aufstriche oder eine Misosuppe sorgen zudem für ein gutes Gewissen und neue Vitalität. Und wer etwas für den Zuckerspiegel nach dem ganzen Bier braucht, hat die Qual der Wahl zwischen verschiedenen frischen Kuchen, Obstsalat und Milchreis. Und noch ein Tipp für den Profi: Der Konter-Prosecco ist im Brunch-Preis inbegriffen. Alternativ kann ich das Hungrige Herz an der Frauenhofstraße empfehlen. Das Angebot der Frühstückskarte (Bircher Müsli steht bei mir immer auf der Rechnung) kann bis 16 Uhr in Anspruch genommen werden. Oder ihr bestellt euch gleich die Spezialität des Hauses: Die viereckige Pizza, die ihr ganz nach Wunsch belegen könnt.
Detoxen zum Abschluss: Bevor es wieder in Richtung Heimat geht oder ich sogar in einen zweiten Wiesn-Tag starte, gönne ich mir gerne noch eine extra Portion Vitamine: Frisch gepressten Green Smoothie im Super Danke – zum Beispiel die Hangover Cure mit Grünkohl und Mango oder der Hulk mit Avocado und Banane – oder einen leichten Lunch in der LAX Eatery in Maxvorstadt ein. Von Chia Pudding bis zur Açai Bowl oder einem Avocado Bread gibt es in dem hell eingerichteten Daily alles, was gesund und glücklich macht.