Unsere Abenteuer überschlagen sich und ich finde nur wenig Zeit euch regelmäßig mit neuen Stories und Photos am Laufenden zu halten. Wären da nicht all die Überraschung und unzählige Dinge, die unvorhersehbar sind. Doch ich will diese wunderbaren Erfahrungen und Erlebnisse unbedingt mit euch teilen. Schließlich wünsche ich mir, dass ich euch inspiriere, mit Tipps versorge und Mütter und Väter ermutige mit Kind(ern) die Welt zu bereisen.
Die Idee des Insel-Hoppings, tropischen Temperaturen, Full Moon Parties und spontanen Übernachtungen in Bungalows direkt am Strand ist magisch und schnell in jedermanns Fantasie. Natürlich nur, wenn man bereit ist, sich dem Abenteuer hinzugeben. Leider scheitert es oft an der Umsetzung. Noch öfter, wenn man Kind & Kegel hat.
Ich bin keine Supermami. Mir war nicht klar, was ich da eigentlich tat, als ich unsere Flüge nach Tokio und weiter nach Bangkok buchte. Doch eines tauchte niemals auf: Angst. Ich war der Überzeugung, dass ich das richtige tue – für Emilian und mich. Von außen musste ich dennoch Kommentare hinnehmen, die mein Vorhaben als verantwortungslos abstempelten. Die Vorstellung, die eigene Landesgrenze zu übertreten, Klima- und Zeitzonen zu überwinden und all das ganz alleine mit Kleinkind für mehrere Monate war für manche einfach zu viel. „Das würde ich mich nie trauen.“ – ich frage mich: warum?
Ich musste mir auch den Vorwurf anhören, dass ich egoistisch bin und diese Reise nur für mich mache. Eine Beschuldigung, die ich mir nicht zu Herzen genommen hab, denn seit wann ist Reisen für ein Kind von Nachteil. Voraussetzung ist natürlich, dass man auf seinen Nachwuchs Rücksicht nimmt. Ich sorge zum Beispiel dafür, dass es immer wieder „Emilian-Time“ gibt. In Tokio haben wir Disneyland und unzählige Spielplätze besucht. Mit der heißgeliebten U-Bahn sind wir täglich mehrfach gefahren. In Bangkok stand Tuk Tuk fahren ganz oben auf der Prioritätsliste. Zwischen dem Insel-Hopping hängen wir immer wieder am Pool ab. Außerdem kann ich euch versichern, dass Mütter und Väter, die eine größere Reise planen, gut vorbereitet sind und die Bedürfnisse ihrer Kinder kennen. Außerdem stimme ich der Verhaltensbiologin Gabriele Haug-Schnabel zu, die in einem Interview sagte, dass Kinder, die früh auf Reisen waren, daran gewöhnt sind. Ein Ortswechsel wirft sie später nicht mehr so leicht aus der Bahn. Sie sind offener für neue Erfahrungen – von der Nahrung bis zu anderen Erlebnissen. Reisen macht weltoffener. Das kann ich seit unserem vierwöchigen Roadtrip durch Europa bestätigen.
Emilian und ich sind nun schon seit einigen Wochen unterwegs und mir wird immer wieder die gleiche Frage gestellt: Wie reist es sich alleine mit Kind? Die richtige Antwort habe ich noch nicht gefunden. Es ist schwierig in Worte zu fassen. Mit einem Kind ändert sich alles. Auch das Reisen. Doch noch nie hatten Emilian und ich so viel Quality Time und so viele Erfahrungen und Erlebnisse, die nur wir zwei teilen und uns zu einem Super-Team machen.