Es gehört zum guten Ruf, dass wir uns gesund ernähren, täglich Sport machen und die neuesten Diäten ausprobieren. Doch ist wirklich alles so gesund? Natürlich ist es der Zweck der Werbung, die Vorteile hoch zu loben und die Nachteile zu verschweigen. Umso wichtiger ist es, dass jeder Mensch auf seinen eigenen Körper hört und sich nicht durch Werbeversprechen und Ernährungstrends von den eigenen physiologischen Bedürfnissen ablenken lässt. Fakt ist: Superfoods und Diät-Hypes haben auch ihre Schattenseiten.
Grüne Smoothies gelten als wahres Trend-Getränk, in dem viele gesunde Nährstoffe stecken. Dabei können grüne Smoothies zu mehr Wachheit und Energie verhelfen, aber nicht jeder bemerkt bei dieser Ernährungsform physiologische Veränderung. Dem Chlorophyll, dem Blattgrün, den Vitaminen, Mineralstoffen sowie den sekundären Pflanzenstoffen, die man bei dieser Ernährungsform in größerer Menge zu sich nimmt, haben wir es zu verdanken. Vielen fällt es jedoch schwer eine Linie zu ziehen und zu unterscheiden, ob Smoothies zu den Getränken zählen oder eine Mahlzeit ersetzen. Smoothies lediglich als Erfrischungsgetränk zu genießen, ist weniger empfehlenswert, da sie sehr kalorienhaltig sind? Außerdem wird Energie in flüssiger Form von unserem Körper weniger stark wahrgenommen als feste Nahrung, das heißt: das Sättigungsgefühl setzt erst verspätet ein. Aus diesem Grund empfiehlt es sich einen Smoothie als Zwischenmahlzeit bewusst zu genießen.
Auch Superfoods wie Chia-Samen, Goji-Beeren und Acai-Beeren lassen sich in Smoothies verarbeiten. Sie heißen deshalb Superfoods, weil in ihnen eine größere Menge an Nährstoffen enthalten ist als in manch anderem Obst und Gemüse. Hierbei ist jedoch ein wenig Vorsicht geboten, denn es muss nicht unbedingt jedes importierte teure Superfood reichhaltiger sein als regionales Obst und Gemüse. Beispielsweise handelt es sich bei Heidelbeeren um ein Superfood, da sie einen höheren Anteil an Antioxidantien aufweisen als Acai-Beeren. Man sollte dabei darauf achten, dass Versprechen, die mit einem Produkt verkauft werden, selten durch die Anwendung dieses Produktes eintreffen. Wenn es heißt, Acai-Beeren seien Fettkiller, und wären wahre Jungbrunnen, handelt es sich dabei allein um Schlagworte, die den Konsumenten zum Kauf verlocken sollen. Um schlank zu sein, und sich eine gewisse Jugendlichkeit zu bewahren, muss man natürlich mehr tun als Superfoods zu essen. Vielleicht wäre der Anbau von Superfoods wie Heidelbeeren oder Himbeeren, in denen tatsächlich viele lebenswichtigen Nährstoffe enthalten sind, im eigenen Garten eine Möglichkeit, um die körperliche Aktivität mit dem Genuss von Superfoods zu verbinden. Dadurch könnten womöglich wirklich ein paar Kilos purzeln.
Darüber hinaus ist bei der Verarbeitung von Superfoods darauf zu achten, dass sie nicht in jeder Form vom Körper verwertet werden können. Manche Nährstoffe muss man sich durch die Kochkultur erst verfügbar machen. Omega-3-Fettsäuren in den Chia-Samen haben zb. eine höhere Bioverfügbarkeit, wenn die Samen als Mehl verarbeitet werden.
Chia-Samen, Quinoa und Amaranth sind vor allem für Veganer eine sinnvolle Nährstoffquelle. In den Chia-Samen sind alle essentiellen Aminosäuren enthalten, die notwendig zum Aufbau von gesunden Zellen sind. Wenn die Chia-Samen mit Wasser versetzt werden und dadurch aufquellen, entfalten sie ihr Vermögen, das Verdauungssystem zu unterstützen und den Körper zu reinigen. Das wirkt übrigens auch unterstützend bei Detox-Kuren,die aufgrund der Umweltverschmutzung und des konventionellen Nahrungsmittelangebots, in dem Antibiotika und Pestizide in hohem Maße zum Einsatz kommen, immer häufiger durchgeführt werden. Mehr über die gesundheitlichen Vorteile von Chia-Samen könnt ihr allerdings auf fitundgesund.at nachlesen.
Von der Paleo-Diät habt ihr bestimmt auch schon gehört? Sie nimmt den industriell geprägten Lebensmittelkonsum und die daraus resultierenden Zivilisationskrankheiten zum Anlass, sich neu zu orientieren und geht dabei zu den Wurzeln zurück. Doch diese große Menge an Fleisch ist nicht für jeden Menschen geeignet, vor allem, wenn dies aus Massentierhaltung stammen sollte und in diesem Falle wiederum mit Antibiotika und Stresshormonen belastet ist. Diese Gefahr birgt auch die LowCarb-Diät. Regionale Beeren und Urgetreide sind oft bekömmlicher als importiertes Superfood und moderner Weizen. Menschen, die LowCarb essen, müssten in manchen Fällen sicherlich nicht die Kohlenhydrate verzichten, sondern einfach wieder etwas zum ursprünglichen Greifen.
Zum Schluss noch ein kleiner Insider: Wusstet ihr das „Bio“-Fleisch als solches gegenzeichnet wird, wenn der Bauer sein Vieh von einer Massentierhaltung bezieht, sie wenige Tage bei sich auf dem Bauernhof leben lässt und dann für den Verzehr schlachtet? Alles Bio oder so ähnlich. Dem Endkonsument wird eben nur ungerne die ganze Wahrheit mitgeteilt. Es ist also umso wichtiger, dass wir nicht allen Werbe-Slogans und Güterstempeln blind vertrauen. Dadurch könnte sich nämlich tatsächlich unser Konsumverhalten langfristig verändern.
– In freundlicher Zusammenarbeit mit fitundgesund.at –
2 Comments
Toller Beitrag, gibt gleich einen kleinen Denkanstoß !
Mittlerweile gibt es einfach schon so viele verschiedene Angebote, dass der Kosument langsam nicht mehr weiß was wahr oder falsch ist. Was kann er glauben, wem kann er vertrauen?
Das ist leider traurig, aber ich überleg mir dann, was kann ich persönlich tun?
Ich denke am besten ist immer noch „vorzuleben“ wie ein gesunder Lifestyle aussehen bzw. sich anfühlen kann. Dass es Spaß macht, super lecker schmeckt, ich mich fit und vital fühle und glücklich bin. Vielleicht aktivieren sich ja die Spiegelneuronen bei den anderen hihi
Und ich finde, es ist tatsächlich ein Umdenken im gange 🙂
Deshalb tausend Dank für deine Worte!
GLG Kathrin
Hallo,
bei der BIO-VO der EU kenn ich mich leider noch nicht so genau aus, allerdings wenn es um den Ursprung des Fleisches geht, gibt es v.a. seit 2015 einige ganz genaue Vorgaben.
Auf dem Etikett von verpacktem frischen Fleisch, egal ob Bio oder nicht, muss hinsichtlich der Herkunftskennzeichnung folgendes angegeben sein:
Aufgezogen in: + Name des Mitgliedstaats oder Drittlands
Geschlachtet in: + Name des Mitgliedstaats oder Drittlands
und die Partienummer, anhand der das Fleisch identifiziert werden kann.
Ich will kein Lobbying betreiben oder so, aber ich finde das auch die kleinen Schritte in die richtige Richtung einen Unterschied machen 🙂
(kenne auch ein Bsp aus der Schweiz, wo Rinder aus Dt in die Schweiz transportiert werden und dann in der Schweiz geschlachtet werden, damit dann „Ursprung Schweiz“ draufstehn kann)
http://www.bmgf.gv.at/home/Gesundheit/VerbraucherInnengesundheit/Lebensmittel/EU_Vorschriften_zur_Lebensmittelkennzeichnung#f3