Stop! Da fehlte doch noch was? Das Essen! Feinstes Sushi, Wagyu-Burger und Schnitzel. Mit diesen Köstlichkeiten der österreichisch-asiatischen Fusion-Küche wirbt der neue Gastro-Tempel schließlich. Lecker! Doch die Suche nach dem Essen glich einer Odysee. Wenn sich denn mal alle Jubeljahre eine, der kaum vorhandenen Kellnerinnen mit einem Bauchladen voller Köstlichkeiten ins Freie wagte, blieb meist nur das bittere Zusehen. Was zugegebenermaßen doch ziemlich amüsant war: Die verhungerte Meute warf sich mit vollem körperlichen Einsatz auf die wenigen Speisen. Wen wundert’s auch? Schließlich können geschätzte fünfhundert Mäuler kaum durch gefühlte zwei Kellnerinnen gesättigt werden.
Aus dem Futterneid resultierten wahre Schlachtszenen, die das auf Leinwand übertragene Fußballmatch zwischen England und Frankreich blass erschienen ließen. Menschen rissen dem völlig überforderten Personal das Essen aus der Hand, Stäbchen flogen wie Pfeile durch die Luft, Soja-Soßen wurden zu Wurfgeschossen. Eine Restauranteröffnung mit kaum Essen sorgt nun mal für den Urtrieb nach Nahrung und einen amtlichen Wettkampfcharakter. Frustrierte Gesichter auf der Verlierseite, während sich die glücklichen Sieger wie Schneekönige freuten. Da ich heute meine Kampfstiefel daheimgelassen habe, verließ ich die Party schlussendlich vielen netten Gespräche später, aber mit genauso viel Hunger wie zuvor.